Montag, 9. Februar 2009

Es geht doch

Das hat mich heute richtig gefreut, als ich die Recklinghäuser Zeitung las.

Am 09.02.2009 füllte das Thema Integration die komplette Seite 12.

Und das Schönste dabei; die RZ kann auch freundlich mit dem Thema umgehen.

Sicher; es gelingt nicht, auf die (Privatturkologin von Georg Schliehe hätte ich beinahe geschrieben) Turkologin Spuler-Stegemann zu verzichten, oder wenigstens sie korrekt zu zitieren. Es wäre allenfalls der Konjunktiv möglich gewesen, um eine Aussage von Prof. Spuler-Stegemann über die Wohnheime des VIKZ zu formulieren. Aber seis drum. Ist ja nur das Stichwort.

Falsche Bilder hinterlassen Narben

So ist das Interview mit Prof. Dr. Boos-Nünning überschrieben. Und hier findet man erfreuliche, und das meine ich jetzt absolut ernst, Aussagen.
Prof. Boos-Nünning erklärt, dass es eine Parallelgesellschaft in der pluralistischen Gesellschaft nicht geben kann. Und sie erklärt, in welcher Weise die Mehrheitsgesellschaft die Zuwanderer letzthin zwingt, eigene Strukturen zu schaffen, um ihren Kindern Chancen zu eröffnen, die die Mehrheitsgesellschaft ihnen eben vorenthält.
Es ist eine wichtige Aussage, dass die dauernden fehlerhaften Projektionen auf die Zuwanderer bei denen zu Verletzungen führen.
Das könnte sich ruhig der eine oder andere Politiker aber auch Journalist merken.

Neugierde kann zu Interesse werden

Der Bericht von David Inderlied beschreibt einen Gottesdienst in einer neuen, schönen und hellen Moschee in Herten. Dass er dort eine Predigt zweisprachig miterleben konnte, hat ihn wohl überrascht aber sicher nicht enttäuscht.
Die Erfahrung, die er beschreibt, wünscht man jedem, der sich ohne jede Kenntnis über islamisches Leben in Deutschland ereifert.

VIKZ

Der Verband islamischer Kulturzentren hat in Herten am Paschenberg seine "blaue Moschee" gebaut.
Es fällt auf, dass der VIKZ gerne wegen seiner Bildungsarbeit angegriffen wird. Die Art und Weise, wie sie organisiert wird, ist uns halt fremd. Wie natürlich auch ihre Inhalte.
Und so wundert es nicht, dass Funktionäre vor Ort immer wieder mit den Ängsten der Mehrheitsgesellschaft konfrontiert werden und mit diesen Ängsten in Rechtfertigungsrollen gedrängt werden.
Wenn ein türkischer Vater oder eine türkische Mutter dafür sorgen, dass ihr Kind weitere Bildung erhält, als die staatliche Schule ihm zuteil werden läßt, will er /sie keinen zukünftigen Imam erziehen (lassen), sondern mit externen Hilfen den Erfolg in dem staatlichen System, in der deutschen Gesellschaft unterstützen.
Sie müssen aber zuerst die Fragen nach Verfassungschutz und dgl. beantworten.

Caritative Begegnung

Schließlich beschreibt Kristin Brosch die persönliche Begegnung der Wohlfahrtsverbände mit Migranten und Flüchtlingen. Dass fremde Menschen in der Fremde Hilfen brauchen, ist eigentlich selbstverständlich.
Einen kleinen Einblick in die Hilfsangebote und auch einen kleinen Einblick, was die Mitarbeiter, die Helfer zurückbekommen, gewährt der Artikel "Liebevolle Anlaufstelle für Migranten".

Gern hätte ich die komplette Seite hier als PDF eingestellt. Die RZ wollte diese Werbung für sich allerdings nicht.

So empfehle ich dann halt ein Exemplar der Druckausgabe vom 09.02.2009.

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